Kirche und Militär stehen in ambivalenter Beziehung. Einerseits hat in den Kirchen die Position des radikalen Pazifismus seinen Platz. Andererseits legitimieren kirchliche Stellungnahmen den Einsatz des Militärs als letztes Mittel zur Selbstverteidigung oder auch in einer Schutzverantwortung für andere. Gerade in der Bundesrepublik Deutschland verbinden Verträge Kirche und Staat, auch in Bezug auf die Seelsorge in der Bundeswehr. Dieses Spannungsfeld bedarf der stetigen und profunden Gewissensbildung, Meinungsfindung und Handlungsbegründung auf individueller, kirchlicher und staatlicher Ebene.

Militär

Bericht: Bundeswehr will wegen Corona Tausende Soldaten mobilisieren

Frankfurt a.M. (epd). Die Bundeswehr bereitet sich angesichts stark steigender Infektionszahlen einem Bericht zufolge auf eine bundesweite Corona-Notlage vor. Der zuständige Generalleutnant Martin Schelleis wolle dazu möglichst schnell bis zu 12.000 Soldaten und Soldatinnen zur Unterstützung überlasteter Kliniken und Gesundheitsämter mobilisieren, berichtete „Der Spiegel“ (Samstag online).

Afghanischer Fluglotse verklagt Bundesregierung

Frankfurt a.M. (epd). Weil er nach jahrelangem Einsatz für die Bundeswehr in Masar-i-Scharif schutzlos zurückgeblieben ist, hat ein afghanischer Fluglotse Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland eingereicht. Der Mann und seine Familie fordern die Erteilung eines Visums, wie sein Anwalt Matthias Lehnert am Mittwoch erklärte.

Zwei Deutsche sollen Söldnertruppe für Jemen geplant haben

Karlsruhe (epd). Zwei ehemalige Bundeswehrsoldaten sollen den Aufbau einer paramilitärischen Einheit für den Einsatz im Bürgerkrieg im Jemen geplant haben. Wie die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte, hatten die am frühen Morgen festgenommenen Männer vor, eine unter ihrem ausschließlichen Kommando stehende Söldnertruppe aufzubauen.

Pastoren gegen EKD-Teilnahme an Großem Zapfenstreich

München/Bremen (epd). Evangelische Theologen und eine Theologin aus mehreren Bundesländern haben sich gegen eine Teilnahme von Repräsentantinnen und Repräsentanten ihrer Kirche am Abschlussappell nach dem Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr am Mittwoch (13. Oktober) ausgesprochen. Der „Große Zapfenstreich“ ist vor dem Reichstagsgebäude in Berlin geplant.

Bundesregierung: Einsatz in Afghanistan erfolgreich

Berlin, Osnabrück (epd). Trotz aller Kritik zieht die Bundesregierung in weiten Teilen eine positive Bilanz aus dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Das geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Zuerst hatte die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) darüber berichtet.

Forderung nach mehr Ehrlichkeit bei Auslands-Einsätzen der Bundeswehr

Berlin (epd). Vertreter von Militär, Politik und Kirche fordern von künftigen Bundesregierungen mehr Ehrlichkeit in Bezug auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Zum Auftakt der Bilanzdebatte zur Aufarbeitung der 20-jährigen Mission in Afghanistan am Mittwoch in Berlin gab es von mehreren Seiten Kritik an einer mangelnden politischen Kommunikation der Aufgaben und Ziele am Hindukusch.

Patenschaftsnetzwerk: Afghanische Ortskräfte unter Druck gesetzt

Berlin, Bonn (epd). Das Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung. So würden die ehemaligen afghanischen Helfer von Bundeswehr, Bundespolizei, Auswärtigem Amt und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) nach ihrer Ankunft in Deutschland unter Druck gesetzt, um sie dazu zu bringen, einen Asylantrag zu stellen.