Friedensethik und Friedenstheologie gehen zwei zentralen Fragen nach: Worin begründet sich ethisch verantwortetes Handeln und wie leiten sich daraus Handlungsmaximen und konkrete Handlungsschritte ab? Welche Rolle spielt darüber hinaus ein Menschenbild, das den Bezug zu Gott herstellt? Welcher besondere Auftrag ergibt sich speziell aus dem Handeln Jesu für die Kirche und einen glaubenden Menschen?  In der Denkschrift „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ aus dem Jahr 2007 sowie in der Kundgebung der EKD-Friedenssynode von 2019 in Dresden mit dem Titel „Kirche auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens“ sind die Grundzüge der evangelischen Friedensethik beschrieben.

Friedensethik und Friedenstheologie

Bedford-Strohm: Evangelische Friedensethik weiterentwickeln

Freiburg (epd). Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, fordert nach dem russischen Angriff auf die Ukraine eine Weiterentwicklung der evangelischen Friedensethik. Die Orientierung am „gerechten Frieden“ bleibe auch jetzt richtig, heißt es in einem Gastbeitrag des bayerischen Landesbischofs für die „Herder Korrespondenz“ (Mai).

Friedensforscher: Rekordhoch bei Rüstungsausgaben im Jahr 2021

Frankfurt a.M./Stockholm (epd). Die globalen Rüstungsausgaben haben Friedensforschern zufolge im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht. Weltweit investierten Staaten im vergangenen Jahr 2.113 Milliarden US-Dollar (etwa 1.956 Milliarden Euro) in ihre Streitkräfte und damit so viel wie nie zuvor, teilte das Sipri-Institut am Montag in Stockholm mit.

Käßmann: Es ist nicht Gott, der Kriege führt

Berlin (epd). Nach Auffassung der evangelischen Theologin Margot Käßmann ist Gott nicht für Kriege verantwortlich. „Viele Menschen wünschen sich einen Gott, der mit Blitzschlag ins Weltgeschehen eingreift und Recht und Gerechtigkeit schafft“, schrieb Käßmann in ihrer Kolumne in der „Bild am Sonntag“. Aber es sei nicht Gott, der Kriege führt.

Heinig: Evangelische Friedensethik greift zu kurz

Göttingen (epd). Für den Kirchenrechtler Hans Michael Heinig greift die Position der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur Friedensethik angesichts des Ukraine-Krieges zu kurz. Erhebliche Teile des kirchlichen Protestantismus seien der Auffassung, man möge lieber auf die rechtserhaltende Gewalt verzichten, kritisierte der Göttinger Jura-Professor.

Katholischer Militärbischof warnt vor Eskalation des Ukraine-Krieges

Essen (epd). Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck hält Waffenlieferungen zur Unterstützung der Ukraine im Krieg mit Russland grundsätzlich für legitim, warnt aber vor einer Eskalation. Es sei aus christlicher Sicht geboten, dass Deutschland den ukrainischen Truppen auch mit Waffen helfe, sagte der Essener Bischof der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ, Samstag).

Scholz: Es darf keinen Atomkrieg geben

Berlin/Hamburg (epd). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begründet seine Zurückhaltung bei der Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine mit der Gefahr eines Atomkriegs. „Ich tue alles, um eine Eskalation zu verhindern, die zu einem dritten Weltkrieg führt“, sagte er dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in einem am Freitag veröffentlichten Interview.

Jurist: Chancen für Kriegsverbrecher-Verfahren gegen Putin stehen gut

München (epd). Der ehemalige Richter am Internationalen Strafgerichtshof, Wolfgang Schomburg, glaubt an einen künftigen Erfolg eines Prozesses wegen Kriegsverbrechen gegen russische Truppen. „Die Lage ist deshalb außergewöhnlich gut, weil zunächst mal überhaupt die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs begründet wurde“, sagte der Jurist am Donnerstag dem Bayerischen Rundfunk.