Renke Brahms: „Ostern heißt, die Hoffnung zu behalten auf eine friedlichere und gerechtere Welt“

Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat zu mehr internationaler Verbundenheit und internationaler Solidarität angesichts der Corona-Pandemie aufgerufen und von einer Verschärfung von Konflikten gewarnt. „Gegensatze zwischen Arm und Reich werden sich in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren noch verschärfen und werden enden in Konflikten und Kriegen“, mahnte Brahms in seiner Rede beim „Virtuellen Ostermarsch“. Ein Virus mache an Grenzen nicht Halt und kenne keine Nationen und Völker. Daher sei gegenseitige Abschottung der falsche Weg, so der Theologe.

Angesichts der Corona-Kriege werde deutlich, „wie absurd die Kriege sind, wie absurd, empörend und verheerend die Milliarden sind, die weltweit für Rüstung ausgegeben werden, zum Beispiel für neue Atomwaffen oder deren Modernisierung“, machte der EKD-Friedensbeauftragte deutlich. Dabei würden diese Milliarden so dringend für die, für die Überwindung von Armut und Hunger, für die Überwindung der Klimakrise und für die Gesundheit der Menschen gebraucht, betonte Brahms und fügte hinzu: „Für eine solche Politik der Gerechtigkeit und des Friedens einzutreten, ja einen Politikwechsel, ist auch in diesem Jahr, auch bei diesem virtuellen Ostermarsch dringend nötig.“

Als Christenmenschen und Theologen schmerze ihn, dass keine gemeinsamen Gottesdienste und keine gemeinsamen Ostertage gefeiert werden könnten. Das betreffe genauso auch andere Religionen wie das jüdische Passah-Fest oder den muslimischen Ramadan. Dennoch könnten diese Beschränkungen die Kraft der Osterbotschaft nicht schmälern, ist Renke Brahms fest überzeugt.