Den Weg der Gewaltfreiheit gehen

Die Debatte der EKD-Synode über das Schwerpunktthema „Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens“ wurde heute mit Vorträgen und Erfahrungsberichten auf unterschiedliche Aspekte der aktuellen friedensethischen Diskussion eröffnet. Dabei standen die Fragen im Zentrum, was die Kirche zum Frieden in der Welt beitragen kann und wie friedvoll sie selbst ist.

Der Kundgebungsentwurf, den der Friedensbeauftragte der EKD Renke Brahms einbrachte, geht vom Vorrang des Zivilen und dem Weg der Gewaltfreiheit aus. Es müsse darum gehen, so Brahms, „militärische Gewalt und kriegerische Mittel Schritt für Schritt zu überwinden, den eindeutigen Schwerpunkt auf die Prävention zu legen und dafür die notwendigen Mittel bereitzustellen und die Forschung gerade im Bereich der zivilen Konfliktbearbeitung auszubauen.“

Die theologischen Grundlagen des Weges der Gewaltfreiheit fasste Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh in seinem theologischen Impuls zusammen: „Christus ist unser Friede. Seine Liebe drängt uns, Frieden zu stiften.“ Mit Blick auf den kirchlichen Beitrag zum Frieden in der Welt betonte er, eine große Stärke der Kirche liege in ihrem Agieren innerhalb des Gemeinwesens. „Wir können dazu beitragen, dass die Menschen sich nicht in segmentierte Welten zurückziehen, sondern sich gemeinsam verantwortlich fühlen für den Frieden vor Ort und in der Welt.“

Die weltweite Dimension der aktuellen Herausforderungen für den Frieden hatte Irmgard Schwaetzer, die Präses der EKD-Synode, bereits in dem friedenstheologischen Sammelband unterstrichen, der in Vorbereitung auf die Synodentagung erschienen ist: „Die Überwindung von Krieg und Gewalt wird nur gelingen, wenn wir einer internationalen Verteilungsgerechtigkeit näherkommen und eine Wirtschaftsordnung entwickeln, in der die Interessen der Ärmsten berücksichtigt werden. Dies wird nicht ohne einen veränderten und sorgsamen Umgang mit den »Global Commons«, den globalen Gemeingütern, und den begrenzten Ressourcen der Schöpfung gelingen. Die weltweite ökumenische Bewegung, die »Pilgrimage of Justice and Peace«, gibt uns hierfür entscheidende Hinweise.“