UN warnen vor Hungerkatastrophen in mehr als 20 Ländern

Genf (epd). In mehr als 20 Ländern weltweit droht laut den Vereinten Nationen in den nächsten Monaten eine Hungerkatastrophe. Nur eine großangelegte internationale Hilfe zwischen März und Juli 2021 könne das Schlimmste verhindern, warnten die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und das Welternährungsprogramm (WFP) am Dienstag in Rom und Genf. 

Rund 34 Millionen Menschen stünden bereits unmittelbar vor dem Hungertod, hieß es in einem Report der beiden UN-Organisationen. Die Menschen im Jemen, im Südsudan und im Norden Nigerias litten besonders stark unter einem Mangel an Lebensmitteln. 

Bewaffnete Konflikte, Dürren und andere klimabedingte Schocks sowie die Corona-Pandemie seien die wichtigsten Ursachen für die sich anbahnende Tragödie, erläuterte der Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms, David Beasley. Das WFP, das 2020 den Friedensnobelpreis erhielt, brauche für seine Hilfsoperationen im laufenden Jahr 5,5 Milliarden US-Dollar (4,6 Milliarden Euro). Beasley rief die Konfliktparteien rund um die Welt auf, die Waffen niederzulegen und für das Wohlergehen der Menschen zu arbeiten.

Die meisten Länder mit einem akuten Hungerrisiko lägen in Afrika, etwa die Demokratische Republik Kongo oder Mosambik. Auch Staaten in Asien wie Afghanistan und Syrien seien betroffen. Ebenso wurden die lateinamerikanischen Staaten Honduras und Venezuela als Brennpunkte des Hungers aufgelistet. 

Das Ausmaß des Leids sei alarmierend, warnte FAO-Generaldirektor Qu Dongyu. In vielen Regionen habe die Pflanzsaison gerade erst begonnen oder steh kurz vor dem Start. Die lokale Nahrungsmittelproduktion müsse gesichert, stabilisiert und gesteigert werden. Der Bericht empfiehlt kurzfristige Maßnahmen, um den Bedarf zu decken. Sie reichen von mehr Ernährungshilfe und der Verteilung von dürreresistentem Saatgut über die Behandlung und Impfung von Vieh bis hin zur Instandsetzung von Wasserauffanganlagen.