UN-Vollversammlung verurteilt Gewalt gegen Rohingya in Myanmar

Frankfurt a.M./New York (epd). Mit überwiegender Mehrheit hat die UN-Vollversammlung laut Medienberichten vom Samstag die Gewalt gegen die muslimischen Rohingya und andere Minderheiten in Myanmar scharf verurteilt. 134 der 193 Mitgliedsstaaten votierten am Freitag (Ortszeit) in New York für die Resolution, neun dagegen, 28 Länder enthielten sich, wie der Sender BBC meldete. Unter anderem zeigten sich die UN alarmiert über den wiederholten Zustrom von Rohingya-Flüchtlingen nach Bangladesch, der vor vier Jahrzehnten begonnen habe. 

Myanmars UN-Botschafter Hau Do Suan wies laut einem Bericht der "Dhaka Tribune" alle Vorwürfe zurück: Der Beschluss werde "Misstrauen säen und die Polarisierung der verschiedenen Gemeinschaften in der Region fördern." Die Resolution ist rechtlich nicht bindend.

Nach der jüngsten Militäroffensive von Ende August 2017 flohen mehr als 740.000 Rohingya aus Myanmars westlichem Rakhine-Staat nach Bangladesch. Mittlerweile beherbergt das südasiatische Land über eine Million Geflüchtete, die in überfüllten Camps ausharren. UN-Ermittler sowie Menschenrechtler werfen Myanmars Armee Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an den Rohingya vor. 

Die UN-Vollversammlung beschloss, dass aus dem regulären Etat im kommenden Jahr erstmals Gelder zur Verfügung gestellt werden sollen, um Ermittlungen zu Kriegsverbrechen sowohl in Syrien als auch in Myanmar zu finanzieren. Insgesamt umfasst das Budget mehr als drei Milliarden US-Dollar.