UN-Sonderberichterstatter fordert Waffenembargo gegen Myanmar

Genf (epd). Der UN-Sonderberichterstatter Tom Andrews hat ein internationales Waffenembargo gegen die Militärjunta in Myanmar gefordert. Die Welt müsse denjenigen, die unschuldige Kinder, Frauen und Männer töteten, die Waffen verweigern, sagte er am Freitag in Genf. Ein Embargo sei eine Frage von Leben und Tod.

Der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte in Myanmar begrüßte den Appell von 200 zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter Amnesty International und Human Rights Watch, an den UN-Sicherheitsrat, dringend ein umfassendes globales Waffenembargo gegen die Militärdiktatur zu verhängen.

Andrews rief die Länder auf, als ersten Schritt bilaterale Waffenembargos gegen Myanmar zu beschließen. Diese sollten auch Überwachungsapparaturen beinhalten. Der Sonderberichterstatter will im Juni eine aktualisierte Liste mit Ländern veröffentlichen, die bereits ein bilaterales Embargo verhängt haben. Im UN-Sicherheitsrat verhindert China ein global gültiges Exportverbot von Kriegsmaterial nach Myanmar.

Das Militär in dem südostasiatischen Land hatte am 1. Februar die gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Soldaten und Polizisten schlagen seitdem Proteste der Bevölkerung brutal nieder, sie töteten Hunderte Zivilisten. Der Sonderberichterstatter arbeitet im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates.