Proteste gegen atomares Wettrüsten geplant

Berlin (epd). Friedensorganisationen wollen zum Auslaufen des internationalen INF-Vertrags gegen Mittelstreckenraketen vor der US-Botschaft in Berlin für Abrüstung demonstrieren. Mit Straßentheater und einer Fotoaktion soll dabei am 1. August der Forderung nach einem neuen Abrüstungsvertrag für Atomwaffen Nachdruck verliehen werden, teilte die Ärzte-Organisation IPPNW am Freitag in Berlin mit. Der 1988 von den USA und der Sowjetunion geschlossene INF-Vertrag endet am 2. August.

Bei der Aktion sollen unter anderem Trump- und Putin-Masken, Styropor-"Atombomben" und rote Buzzer-Knöpfe zum Einsatz kommen, hieß es. Aktivistinnen und Aktivisten in gelben "Strahlenschutz"-Anzügen wollen bei dem Straßentheater die Situation entschärfen.

Der INF-Vertrag zum Verbot von Mittelstreckensystemen sei ein Meilenstein der Abrüstung zwischen Russland und den USA, hieß es weiter. Nach gegenseitigen Vorwürfen zu Vertragsverletzungen hatte US-Präsident Donald Trump im Oktober 2018 angekündigt, aus dem Vertrag auszusteigen. Statt abzurüsten, befänden sich die USA und Russland nun in einem neuen Wettrüsten.

Zu der Fotoaktion vor der US-Botschaft rufen neben den Internationalen Ärzten zur Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) auch die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen ICAN Deutschland und die Deutsche Friedensgesellschaft (DFG-VK) auf.

IPPNW ist nach eigenen Angaben eine friedenspolitische Organisation, die 1981 von einer Gruppe von Ärzten aus den USA und Russland gegründet wurde. Im Mittelpunkt stehe die Überzeugung, dass Ärzte eine besondere Verpflichtung zu sozialer Verantwortung haben. Daraus sei eine weltweite Bewegung entstanden, die 1984 den Unesco-Friedenspreis und 1985 den Friedensnobelpreis erhielt.

Heute setzen sich den Angaben zufolge Mediziner und Medizinerinnen der IPPNW in mehr als 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten für eine friedliche, atomtechnologiefreie und menschenwürdige Welt ein.