Opposition fordert Neuwahlen in Zentralafrikanischer Republik

Frankfurt a.M./Kampala (epd). Die Opposition in der Zentralafrikanischen Republik hat die Annullierung der Präsidentenwahl vom Sonntag und eine erneute Abstimmung gefordert. Das Oppositionsbündnis "COD 2020" erklärte laut dem Sender RFI am  Mittwoch, wegen teils gravierender Unregelmäßigkeiten könne die Wahl nicht als Ausdruck des Volkswillens gelten. In manchen Wahllokalen seien mehr Stimmen abgegeben worden als Wähler registriert waren, an  anderen Orten hätte die UN-Stabilisierungsmission Minusma nach Schließung der Wahllokale Urnen über Nacht bewachen müssen, weil entgegen der Regeln nicht sofort ausgezählt worden sei.

Bei der Wahl am Sonntag waren insgesamt 17 Kandidaten angetreten, darunter der amtierende Präsident Faustin-Archange Touadéra. Vor der Abstimmung war es zu heftigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen gekommen, die auf die Hauptstadt Bangui marschiert waren. Medienberichten zufolge blieben wegen der Gewalt etwa 14 Prozent der Wahllokale geschlossen, Wähler seien eingeschüchtert worden. 

Die Wahl galt als Test für die Stabilität der Zentralafrikanischen Republik, nachdem dort im März 2013 der damalige Präsident François Bozizé gestürzt worden war und ein Bürgerkrieg begonnen hatte. Das Ergebnis soll am 4. Januar bekanntgegeben werden.