"Ohne Rüstung Leben" feiert 40-jähriges Bestehen

Mutlangen/Stuttgart (epd). Die bundesweite ökumenische Aktion für Frieden und Gerechtigkeit "Ohne Rüstung Leben" startet mit einem Friedensweg in Mutlangen (Ostalbkreis) die Veranstaltungen zu ihrem 40-jährigen Bestehen. Unter dem Motto "Erinnern - Bewusst werden - Mut machen - Politisch handeln" gehen die Teilnehmer am 23. September vom Evangelischen Gemeindezentrum Mutlangen über fünf Stationen um das ehemalige amerikanische Raketendepot zur Pressehütte Mutlangen, teilte die Aktion am Freitag in Stuttgart mit. Anschließend soll ein Friedensfest stattfinden. 

"Ohne Rüstung Leben" wurde im Herbst 1977 von acht Theologen um den damaligen Fellbacher Pfarrer Werner Dierlamm gegründet. Die Gruppe formulierte die doppelte Selbstverpflichtung: "Ich bin bereit, ohne Schutz militärischer Rüstung zu leben. Ich will in unserem Staat dafür eintreten, dass Frieden ohne Waffen politisch entwickelt wird." Im April 1978 traten sie mit der Erklärung "An alle Christen" an die Öffentlichkeit und gewannen bis 1983 dafür 23. 800 Unterzeichner und Mitstreiter, darunter viele Prominente und auch Nichtchristen.

"Ohne Rüstung Leben" war aktiv in der Friedensbewegung mit Fasten- und Schweigeaktionen, Demonstrationen und Blockaden vor Militärgeländen in ganz Deutschland. Nach dem Ende des "Kalten Krieges" engagierte sich die Aktion weiter gegen Atomwaffen, gegen Rüstungsproduktion und Rüstungsexporte und für einen Zivilen Friedensdienst. Sie unterstützt Friedensfachkräfte auf dem Balkan und im Kaukasus.

Der Friedensweg in Mutlangen wird gemeinsam veranstaltet von "Ohne Rüstung Leben" und der Pressehütte Mutlangen, unterstützt von der Evangelischen Kirchengemeinde, der Gemeinde und dem Bürgermobil Mutlangen. Eine weitere Jubiläumsveranstaltung ist eine Tagung am 17. und 18. November in der Evangelischen Akademie Bad Boll mit dem Thema "Friedenslogik politisch entwickeln".