Neuer Rebellenangriff in Burkina Faso

Frankfurt a.M. (epd). Im westafrikanischen Burkina Faso sind über Weihnachten mehr als 130 Menschen bei schweren Kämpfen zwischen Rebellen und der Armee getötet worden. Wenige Stunden nach einem Angriff auf die Stadt Arbinda an Heiligabend griffen Rebellen ein zweites Militärlager an, wie der französische Sender RFI am späten Mittwochabend berichtete. Unter den Toten sind mindestens 35 Zivilisten, darunter viele Frauen.

Der jüngste Angriff ereignete sich dem Bericht zufolge in der Nacht zum ersten Weihnachtstag in Hallalé in der Provinz Soum im Norden des Landes. Dort wurden elf Soldaten der Armee getötet, als Rebellen die Militärbasis angriffen. An Heiligabend waren bei schweren Kämpfen in derselben Provinz bereits mindestens 122 Menschen getötet worden, darunter 35 Zivilisten.

Rebellen hatten Medienberichten zufolge am Dienstag ein Militärlager in der Stadt Arbinda mit einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug gestürmt. Zur gleichen Zeit griffen Kämpfer die Bevölkerung in der Stadt an. Die Kämpfe hätten mehrere Stunden gedauert und seien von außergewöhnlicher Intensität gewesen, teilte das Militär zufolge mit. Unter den Opfern waren demnach viele intern Vertriebene und Frauen, die bei Wasserholen getötet wurden.

Präsident Roch Marc Christian Kaboré bezeichnete die Tat als einen barbarischen Angriff und verhängte zwei Tage Staatstrauer. Auch Weihnachtsfeierlichkeiten wurden abgesagt. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Tat scharf. Sein Sprecher sagte am Mittwochabend in New York, die Vereinten Nationen unterstützten die Regierung von Burkina Faso und anderen Ländern in der Region, gegen Terrorismus und gewalttätigen Extremismus vorzugehen. Auch Papst Franziskus sprach in seiner Weihnachtsansprache "Urbi et Orbi" den Opfern der Gewalt in Burkina Faso und der Region sein Mitgefühl aus.

Die Hintergründe der Angriffe waren zunächst unklar. In der Vergangenheit haben dschihadistische Gruppen immer wieder Anschläge verübt. Anfang Dezember wurden bei einem Angriff auf eine Kirche mindestens 14 Menschen getötet, im Oktober starben 15 Menschen bei einem Anschlag auf eine Moschee. Burkina Faso wird durch interne Unruhen und die regionalen Konflikte, unter anderem im Nachbarland Mali, erschüttert.