Mali: Militär will nach Sanktionen Handel mit Ecowas-Staaten stoppen

Frankfurt a.M./Bamako (epd). Die Militärjunta in Mali hat die Verhängung weiterer Sanktionen durch die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas scharf kritisiert. Die Übergangsregierung ließ unter anderem den Handel mit den Ecowas-Ländern einstellen, wie das malische Außenministerium am Montag mitteilte. Zudem würden die Botschafter zurückgerufen. Die Staatengemeinschaft verhängte am Sonntag neue Strafmaßnahmen gegen das westafrikanische Land, nachdem die Militärjunta die angekündigten Wahlen verschoben hatte.

Die Staats- und Regierungschefs der Ecowas-Mitgliedsstaaten beschlossen unter anderem, malisches Guthaben bei der Westafrikanischen Zentralbank einzufrieren, die Grenzen zu schließen und Finanzhilfen einzustellen. Auch die Botschafter werden aus Mali zurückberufen. Sie begründeten den Schritt mit dem fehlenden Fortschritt bei der Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung und Demokratie. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Ecowas-Staaten Sanktionen gegen Mitglieder der malischen Militärjunta verhängt und das Land ausgeschlossen.

Die Übergangsregierung in Mali bezeichnete die jüngsten Maßnahmen am Montag als illegal, illegitim und unmenschlich. Auslöser der Sanktionen ist die Verschiebung der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, die für Ende Februar geplant waren. Anfang Januar waren Pläne der regierenden Militärjunta öffentlich geworden, die eine Verlängerung der Übergangszeit zur Demokratie um bis zu fünf Jahre vorsehen. In dem westafrikanischen Land ist seit einem Putsch im Mai eine militärische Übergangsregierung an der Macht.