Hannoversche Landeskirche fördert Friedensorte mit 580.000 Euro

Hannover/Norden (epd). Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers fördert erstmals sechs Friedensorte mit einer Gesamtsumme von 580.000 Euro. Die ausgewählten Orte sollen Bildungsangebote für unterschiedliche Altersgruppen machen und übernehmen für Kirchenkreise und Sprengel stellvertretende Aufgaben im Rahmen der Friedensarbeit, wie die Landeskirche am Mittwoch mitteilte. Zusätzlich sollen die Orte untereinander in Verbindung stehen und so zum Aufbau einer vernetzten und strukturierten Friedensarbeit in der Landeskirche beitragen. 

Zu den geförderten Projekten zählt die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld in Norden, die sich mit der Integration von Flüchtlingen und Vertriebenen in Niedersachsen und Nordwestdeutschland auseinandersetzt. Ebenfalls unterstützt wird der Kirchenkreis Bremervörde-Zeven, der die kirchliche Friedens- und Gedenkstättenarbeit in den Kirchenkreisen des Sprengels Stade ausgehend von der Gedenkstätte Lager Sandbostel stärken will.

In der Woltersburger Mühle in Uelzen solle ein "Weg des Friedens" mitsamt einer friedenstheologischen und friedenspädagogischen Begleitung entstehen, hieß es. Auch der CVJM Hannover wird unterstützt für sein Vorhaben, die Freizeit- und Jugendbildungsstätte "Anne-Frank-Haus" zu einem Friedensort auszubauen. Des Weiteren profitieren das Antikriegshaus in Sievershausen und der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt von den Fördergeldern.

Der im Landeskirchenamt für die Friedensarbeit zuständige Oberlandeskirchenrat Rainer Kiefer sagte: "Indem die Landeskirche Friedensorte fördert, setzt sie ein wichtiges Zeichen auf dem Weg zu einer Kirche des gerechten Friedens." Der Walsroder Superintendent Ottomar Fricke, der auch Vorsitzender des Vergabeausschusses ist, ergänzte: "Die ausgewählten 'Begegnungsorte des Friedens' werden helfen, die Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung ganz konkret bis in die Gemeindeebene hinein zu stärken." 

Die Förderung geht auf Beschlüsse der Landessynode der Landeskirche zurück. Das Kirchenparlament hatte bei seiner Tagung in Osnabrück im November 2016 einstimmig das Wort der Landessynode "Auf dem Weg zu einer Kirche des gerechten Friedens" verabschiedet. Darin schließt sich die Landeskirche dem friedensethischen Prozess "Kirche des gerechten Friedens" an, bei dem die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), viele Landeskirchen, die Katholische Kirche und weitere Kirchen in der weltweiten Ökumene mitarbeiten.

Bereits im November 2017 verabschiedete die Landessynode ein Konzept für die Friedensorte und es wurden 600.000 Euro für die Förderung bereitgestellt. Im Rahmen der Haushaltsplanungen der Landeskirche für die Jahre 2019 und 2020 soll über die Freigabe weiterer Mittel für den Fonds entschieden werden.