Gedenktafel erinnert an Gründer der "Aktion Sühnezeichen"

Magdeburg (epd). Am Magdeburger Dom ist am Montag eine Gedenktafel für den Gründer der „Aktion Sühnezeichen“, Lothar Kreyssig, enthüllt worden. Anlass ist, dass er an diesem Tag 125 Jahre alt geworden wäre. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Magdeburg, Stephan Hoenen, bezeichnete Kreyssig bei einer Feierstunde als Versöhner und mutigen Kirchenmann. Er sei ein Mensch mit Rückgrat gewesen, der seinen christlichen Glauben und sein Gewissen immer als Leitfaden angesehen habe.

Lothar Kreyssig (1898-1986) wirkte zunächst als Richter und verlor sein Amt, als er sich den „Euthanasie“-Programmen der Nationalsozialisten entgegenstellte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er als Konsistorialpräsident, also Leiter des Kirchenamtes, in der Kirchenprovinz Sachsen. Am heutigen Landeskirchenamt an der Südseite des Domes ist die Gedenktafel angebracht.

1958 rief er zur Gründung der „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF)“ auf. Freiwillige aus Deutschland sollten in Anerkennung der historischen Schuld für die NS-Verbrechen Versöhnungsarbeit leisten. Ebenso gehörte er zu den Förderern der Ökumene und des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“.

„In diesem Sinne dürfen wir stolz auf Lothar Kreyssig sein, der in dunklen Zeiten nie aufhörte, nach dem zu suchen, was recht, richtig und gerecht ist“, sagte Hoenen. Er ist Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Lothar-Kreyssig-Friedenspreis, der seit 1999 für Frieden- und Versöhnungsarbeit verliehen wird. 2009 wurde zudem im Landeskirchenamt das Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum errichtet, das sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzt.