Friedensverband würdigt Nobelpreisträger

Bonn (epd). Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat die Verleihung des Friedensnobelpreises an Denis Mukwege und Nadia Murad für ihren Kampf gegen sexuelle Gewalt als Kriegswaffe begrüßt. Die Auszeichnung rücke "eines der schlimmsten Kriegsverbrechen in den Fokus", erklärte die AGDF-Vorsitzende Christine Busch am Sonntag in Bonn. Sie hoffe, dass dadurch auch die Politik offener für die Aufnahme von traumatisierten, geflüchteten Frauen werde. 

Sicher sei es nötig, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Im Vordergrund müsse aber die Hilfe für körperlich und seelisch zutiefst verletzte und traumatisierte Frauen stehen, betonte die evangelische Theologin. Diese wichtige Arbeit hätten die beiden Friedensnobelpreisträger seit vielen Jahren geleistet. 

Mit dem Friedensnobelpreis werden in diesem Jahr der kongolesische Arzt Denis Mukwege und die Jesidin Nadia Murat aus dem Irak für ihren Einsatz zur Bekämpfung sexueller Gewalt als Waffe im Krieg geehrt. Mukwege versorgte im Ostkongo vergewaltigte und verstümmelte Frauen medizinisch. Die Jesidin Nadia Murad, die in der Gewalt von islamistischen Terroristen selbst Missbrauch erlebte, setzt sich als UN-Sonderbotschafterin für die Aufklärung über sexuelle Gewalt als Kriegswaffe aus der Sicht der Opfer ein. Der Friedensnobelpreis wird am 10. Dezember in Oslo verliehen.

In der AGDF sind Organisationen und Institutionen zusammengeschlossen, die im In- und Ausland Friedensarbeit und Freiwilligendienste leisten. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, das Inkota-Netzwerk und der Internationale Versöhnungsbund.