Friedensverband würdigt Antikriegshaus Sievershausen

Hannover/Bonn (epd). Die evangelische Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat dem Antikriegshaus Sievershausen in Lehrte bei Hannover zu dessen 40-jährigem Bestehen gratuliert. Die Arbeit des Antikriegshauses stehe für eine kritische Stimme in Kirche und Gesellschaft sowie gegenüber der Politik, sagte Geschäftsführer Jan Gildemeister am Freitag in Bonn. Auch wenn sich die Themen verändert hätten, sei Friedensarbeit heute genauso wichtig und aktuell wie vor 40 Jahren: "Dies ist leider eine kontinuierliche Aufgabe, für die es Ausdauer braucht." 

Das Antikriegshaus feiert an diesem Sonnabend sein 40-jähriges Bestehen. Das Veranstaltungshaus bietet jungen Menschen in Kooperation mit Schulen oder Kirchengemeinden Workshops und Seminare zu friedenspolitischen Themen an. Alle zwei Jahre vergibt der Verein zudem eine mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung mit wechselnden Schwerpunkten: die Sievershäuser Ermutigung. 

Die friedenspolitische Aktionsgemeinschaft kritisierte unter anderem, dass für die Prävention von Konflikten und Krisen in der Welt eine angemessene Finanzierung fehle. "Sie fristen politisch weitgehend ein Schattendasein". Dennoch gelinge es an vielen Orten in der Welt, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Gildemeister forderte mehr Aufklärung darüber sowie über Ursachen für Kriege und mehr Kritik an Militäreinsätzen. Friedensorganisationen wie das Antikriegshaus sollten sich deshalb an der Debatte in der evangelischen Kirche mehr beteiligen.

In der AGDF sind 32 Organisationen und Institutionen aus ganz Deutschland zusammengeschlossen, die im In- und Ausland Friedensarbeit und Freiwilligendienste leisten. Zu den Mitgliedern gehören neben dem Antikriegshaus unter anderem die "Aktion Sühnezeichen Friedensdienste".