Friedensgebete, Mahnwachen und Radtour erinnern an Hiroshima

Düsseldorf (epd). In Nordrhein-Westfalen gedenken Menschen der US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki vor 74 Jahren. Am Samstag beginnen zahlreiche Gedenkveranstaltungen für die Toten der Atomkatastrophe und die Überlebenden, die in Japan Hibakusha genannt werden.

Am 6. August 1945 explodierte die Atombombe in 600 Metern über der Innenstadt von Hiroshima. Bis Ende 1945 starben durch die Bombe und ihre Folgen etwa 140.000 Menschen. Drei Tage später, am 9. August, wurde die Stadt Nagasaki durch eine weitere Atombombe zerstört, etwa 70.000 Menschen starben.

Am Samstag startet eine einwöchige Friedensfahrradtour unter dem Motto "Gemeinsam für eine andere Politik" im Düsseldorfer Medienhafen. Auf der Strecke wollen die Teilnehmer unter anderem mit Aktionen für die Ächtung aller Atomwaffen werben. Zu den Stationen zählen die Firma Rheinmetall in Düsseldorf und die Kommandozentralen der Bundeswehr- und Nato-Luftwaffe im niederrheinischen Kalkar. Die Tour endet am 10. August in Bielefeld.

Ebenfalls am Samstag findet in Münster an der Lambertikirche ab 10 Uhr eine Mahnwache für Frieden und Solidarität statt. Im westfälischen Gronau steht am Sonntag um 13 Uhr eine Kundgebung an der Urananreicherungsanlage unter dem Motto "Kein atomares Wettrüsten - Urananreicherung sofort beenden" auf dem Programm.

In Dortmund findet am Dienstag ab 17 Uhr am Hiroshimaplatz eine Kundgebung statt. Daran schließt sich ein Gang zum Ginkgobaum im Stadtgarten an, den die Stadt Dortmund als Ableger des einzigen Baumes aus Hiroshima bekommen hatte, der den Atombombenabwurf überlebt hat.

Am Dienstag ist zudem um 10 Uhr an der Rheinpromenade Beuel eine Kundgebung mit anschließendem Gang zum Hiroshima-Gedenkstein geplant. In Schwerte findet am selben Tag ab 17 Uhr ein Friedensgebet in der Kirche Sankt Victor statt.

In Krefeld steht am Hiroshima Tag das Gedenken ab 18 Uhr an der Alten Kirche unter dem Titel "Für das Leben - gegen Atomwaffen". In Aachen rufen lokale Friedensaktivisten ebenfalls am Dienstag ab 18 Uhr zu einer Mahn- und Gedenkdemonstration auf. Sie fordern die Abschaltung von Atomanlagen und ein Atomwaffenverbot.

In Büchel demonstrieren außerdem ab 16 Uhr Atomwaffengegner am Haupttor des Fliegerhorstes. Sprechen wird unter anderem der Friedensforscher Werner Ruf. In Oberhausen veranstaltet das Friedensdorf International am Friedensplatz ab 21 Uhr ein Gedenken mit brennenden Kerzen.

Am Donnerstag gilt das Gedenken am Haupttor des Fliegerhorstes in Büchel den Opfern in Nagasaki. Ab 11 Uhr beteiligen sich verschiedene Theologen an einem 24-stündigen Gottesdienst mit Gebeten, einer meditativen Andacht und Körperübungen. In Nottuln beginnt eine Gedenkveranstaltung um 21.25 mit Glockenläuten. 

In Mülheim an der Ruhr findet am 10. August ab 11 Uhr ein "Gebet für den Frieden" am Synagogenplatz statt. Daran schließt sich ein Schweigemarsch zur Petrikirche sowie eine ökumenische Andacht mit Superintendent Gerald Hillebrand und Stadtdechant Michael Janßen an. Ebenfalls am 10. August veranstaltet das Kölner Friedensforum ab 19 Uhr im Hiroshima-Nagasaki-Park eine Gedenkfeier für die Opfer der Atombombenabwürfe. Neben einer musikalischen Begleitung ist auch eine Lichteraktion geplant.