Friedensaktivisten protestieren gegen Airbase Ramstein

Ramstein/Kaiserslautern/Berlin (epd). Hunderte Menschen haben am Samstag in der Westpfalz gegen die Anschaffung waffenfähiger Drohnen durch die Bundesregierung, den Drohnenkrieg vor allem der USA und gegen alle von dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein ausgehenden Kriege demonstriert. Der Luftwaffenstützpunkt sei ein "wichtiges Kettenglied in der weltweiten Nato-Militärstrategie" und eine Relaisstation für den Drohnenkrieg, erklärte das Aktionsbüro der Kampagne "Stopp Air Base Ramstein" am Sonntag in Berlin. 

An den Kundgebungen und der Blockade hätten am Samstag rund 2.500 Menschen teilgenommen, teilte das Aktionsbüro mit. Nach den Angaben des Polizeipräsidiums Westpfalz nahmen an den Auftaktkundgebungen in Ramstein-Miesenbach und Landstuhl etwa 800 Friedensaktivisten teil, auf der Schlusskundgebung am Nachmittag an der Air Base seien es etwa 1.500 gewesen. Die Protestaktionen seien friedlich verlaufen. 

Nach den Angaben des Aktionsbüros gestalteten mehr als 600 Teilnehmer das Friedenscamp in Steinwenden. Etwa 200 Interessierte besuchten die viertägige Friedenswerkstatt in Kaiserslautern und 600 die öffentliche Abendveranstaltung in der Versöhnungskirche Kaiserslautern.

Zum Abschluss des Treffens verabschiedeten die Teilnehmer aus zwölf Ländern eine Erklärung. Darin heißt es unter anderem: "Die EU, die USA und die Nato nehmen eine Schlüsselrolle ein bei der Entstehung ungleicher wirtschaftlicher Bedingungen, von Kriegen und bewaffneten Konflikten sowie von Umweltzerstörungen, die dazu führen, dass Menschen aus ihrer Heimat fliehen und Schutz und Sicherheit in Europa suchen." Daher gelte es, die Kriege zu stoppen und nicht die Flüchtlinge.

Die Teilnehmer wandten sich auch gegen die Schließung der US-Basen in Deutschland, wie sie US-Präsident Donald Trump kürzlich angeregt hatte. "Dies würde schließlich die Verlagerung dieser Basen nach Polen als Steigerung der aggressiven Politik von Nato und den USA gegen Russland bedeuten. Dies lehnen wir strikt ab."