Berliner Imame verurteilen Terror und Jubel

Berlin (epd). Mehrere Berliner Imame haben den Jubel auf Berliner Straßen über den Angriff der Hamas auf Israel kritisiert. „Wir verurteilen auf das Schärfste die jüngsten Terrorakte im Nahen Osten und sind bestürzt über die Gewalt verherrlichenden Äußerungen und Gesten in Berlin“, heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung des „Rates der Berliner Imame“. Sie ist von 18 muslimischen Geistlichen unterzeichnet.

Mord, Hass und Gewalt dürften niemals geduldet oder gar bejubelt werden, hieß es weiter: „Die Verhöhnung von Toten, ihren Angehörigen sowie die Verherrlichung von Krieg und Gewalt sind inakzeptabel und religiös nicht begründbar.“ Überschrieben ist die „Erklärung“ mit einem Zitat aus dem Koran: „Wenn jemand einen Menschen tötet, so ist es, als hätte er die ganze Menschheit getötet.“

Weiter kritisieren die Imame unter anderem „Pietätlosigkeit“ gegenüber den Opfern von Mord, Krieg und Terror: „Die Verhöhnung von Toten, ihren Angehörigen sowie die Verherrlichung von Krieg und Gewalt sind inakzeptabel und religiös nicht begründbar.“

Die Imame zeigen sich „erschüttert über die Ereignisse und zutiefst besorgt um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt“. „Die Austragung schrecklicher internationaler Konflikte und Gewaltspiralen in Berlin“ müsse verhindert werden, heißt es in der Stellungnahme. In Berlin gibt es Schätzungen zufolge mehr als 90 Moscheegemeinschaften und Gebetsräume. Imam ist ein arabischer Begriff und bezeichnet oft den Vorbeter und Vorsteher einer muslimischen Gemeinde.